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»Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille!«
«Kontraste öffnen uns die Augen für das Reich der Gärten!»

Die Philosophie unserer Arbeitsweise



In einer Welt voller Hektik
sehnen wir uns nach Inseln der Ruhe,
um zu entspannen und zu genießen –
einen individuellen Bereich,
auf den wir uns freuen
und dadurch zusätzliche Lebensenergie aufnehmen.
Dieser Ort des Wohlbefindens
muss nicht das ferne Reiseziel sein,
denn er liegt meistens viel näher,
nur wenige Schritte bis auf die Terrasse
oder im Garten
jeden Tag vor uns selbst.

Der Garten als Raum

Der erlebte Raum erfährt durch die Errichtung eines Hauses eine Trennung in Innenraum (vertraute Geborgenheit) und Außenraum (unberechenbare Fremde). Der Garten als Raum befindet sich zwischen diesen beiden Welten. Räumlich gesehen, zumeist am oder um das Haus gelegen und diesem in einer Form zugeordnet, markiert der Garten den Übergang von Innenraum zu Außenraum. Einerseits dem Wetter und schon damit der Natur stärker ausgesetzt als im überdachten Haus, ist der Gartenraum doch von Alters her umfriedet, grenzt Unliebsames aus und bietet Schutz. Der Garten symbolisiert so die räumliche Verbindung, ist Übergang und Zwischenwelt von Innenraum und Außenraum.

Der Vergleich mit anderen solchen »Zwischenwelten« wie Sonnenaufgang und Sonnenuntergang als Übergang von Tag und Nacht macht deren Bedeutung klar. Es ist ein begünstigter Moment spiritueller Eingebung, wenn Tag und Nacht zu gleichen Teilen greifbar sind. Dieser Moment der Einkehr bietet sich ähnlich auch im Garten, wo Innenraum und Außenraum, Zurückgezogenheit in Offenheit übergeht und damit einen Zustand der Wahlfreiheit verbildlicht. Diese Freiheit in der gleichzeitigen Präsenz zweier Gegensätze vermag das Bewußtsein hin zum Wesentlichen zu transformieren.

In der Dämmerung verwischt die Grenze zwischen Wahrnehmung und Sinnentrug. Es entsteht eine nie zu fassende, ständig im Wandel begriffene Welt. Die äußere Form der Dinge, die wir am Tag noch so sicher mit einer Bedeutung verbinden, löst sich auf und weicht von festgefügten Mustern ab. Die Dämmerung läst die festen Dinge untergehen. Die vermeindlich große Welt verschwindet, der Raum verkleinert sich und mit ihm die Fülle der Information.

Der verbleibende Rest ist viel leichter geeignet, dem Menschen zu innerer Entfaltung zu dienen, da nicht aller Raum schon mit Eindrücken und Meinungen von außen belegt ist. Der Raum wird in der Dämmerung stiller, als schenke er nun dem Gehör, was sich im Menscheninneren regt.

In diese Transparenz und offene Durchlässigkeit vermag uns in ähnlicher Art und Weise auch der Garten als ein mit Leben bewohnter Körper zu versetzen. Gerade dies ist die Chance, die er uns als Raum bietet, indem er das Vertrauen in den Prozeß der Öffnung wachsen lässt.

So steht der Garten als Mikrokosmos stellvertretend für die Schöpfung, die wir so distanziert als »Umwelt« bezeichnen. Seine besondere Bedeutung erwächst sich aus der Tatsache, dass er trotzdem viel eher als »Mitwelt« akzeptiert wird als der eigentliche Außenraum und somit hilft, den Mensch und die Welt als eines zu erfahren.

 

 

 

Der Mensch im Garten

In der Welt des Gartens finden wir nicht nur die stoffliche Umwelt mit ihren vier Elementen, sondern auch den Gärtner, der über jene Welt waltet.

Kompost braucht feste, irdische Substanz (Erde), genügend Feuchtigkeit (Wasser) und muss locker geschichtet sein, damit der Sauerstoff (Luft) den Stoffwechsel beschleunigt und es zu einer hitzigen Umsetzung (Feuer) kommen kann. Von sich selbst aus können diese vier Elemente jedoch keinen Kompost schaffen.

Um die richtige Zusammensetzung zu haben, bedarf es des Gärtners als »quinta essentia«, dessen Bewußtsein die Teile ordnet und in Harmonie zueinander bringt.

In der Architektur und Landschaftsarchitektur gibt es so etwas wie eine geheimnisvolle Beziehung des Bauwerkes zu seinem Boden, einen Zusammenhang mit der umgebenden Natur. Dem auf der Spur, entsteht für den Gärtner das Bedürfnis, die Umgebung eines Bauwerkes selber so zu gestalten, dass zwischen Natur und Menschenwerk eine Einheit ohne sichtbare Naht entsteht.

Auch bei der ästhetischen Gestaltung einer Pflanzung ist die ordnende Hand des Gärtners unter dem Gesichtspunkt der Entscheidung für ein Thema (natürlich auch unter Berücksichtigung der standörtlichen Verhältnisse) unerläßlich und maßgebend.

Vielleicht ist dieser Prozeß vergleichbar mit der Komposition in der Musik, wo durch die Ordnung der Töne in einer Melodie oder ein Thema überhaupt erst »Musik«, also eine begreifbare Tonfolge entsteht.

Hierin mag eine Antwort auf die Frage nach der Stellung des Menschen in der Natur überhaupt liegen.

 

 

 

Garten-Harmonische Stimmgabel

In der Sinnbildhaftigkeit unseres Brunnens, nicht nur als Quelle des Lebens überhaupt und Herzstück unseres Betriebshofes, sondern darüber hinaus als Darstellung einer Stimmgabel der Musik, wird unser Anliegen der Einstimmung aller Sinne auf die Kräfte der Natur und des Gartens deutlich. Die »garten-harmonische Stimmgabel« steht für den stetigen Versuch des Ganzen als ein Meer »der Summe« seiner Teile von Erde, Stein, Wasser, Pflanze und Licht.

Der Brunnen ist eine über das Wasser hinausreichende Kraftquelle wie auch eine Blume in Gestalt, Duft und Blüte.

Ein Garten ist Reichtum und Überraschung – in der Verbindung mit Achtung, Wahrnehmung und Dankbarkeit unübertrefflich als Lehrmeister der Sinne. In diesem Sinne verschreiben wir uns dem Ideal der anspruchsvollen Ausbildung von »Garten-Harmonisten« über den klassischen Berufsstand des Landschaftsgärtners hinaus.

Die Sinne unserer Wahrnehmung inspirieren uns und treiben uns an oder motivierend neugierig auf Neues im Garten hinzu.

Hier können wir mit offenen Sinnen noch billig aber erfüllend Kraftstoff auftanken, ohne über Öko- oder Mineralölsteuer oder sonstige Unwesentlichkeiten das eigentliche Geschenk aus den Augen zu verlieren.

Ein Garten – ein Brunnen – beides sind gute Weggefährten auf der Suche nach persönlicher Einkehr und Erfüllung in einer Zeit des schnellen Vorübergehens. Sie vermögen es Herzen zu öffnen wie eine einzige Blüte einer Blume!

Eine einzige Blume kann die Welt bewegen wie kein einziges Wort! Wir sollten nicht danach fragen warum soviel geredet wird unter den scheinbar wichtigen. Wahrlich großes liegt in der Stille der Verborgenheit! Blumen finden in Ihrer anmutigenden Vielfalt immer den richtigen Ton, auch wenn es einer treffenden Auswahl durch uns als Gärtner bedarf. Es sind nicht zuletzt wir die gefragt sind, die Schönheiten der Pflanzen und Blüten in Szene zu setzen, wahrzunehmen und zu erkennen.

Wir alle sind kleine Gärtner auf der Suche nach den richtigen Tönen – dabei sollten wir versuchen den richtigen Ton zu finden, um auch bei allem Tun und Schaffen im Garten zu musizieren. Ein echter Garten-Harmonist ist stets bestrebt die Brücke zwischen Garten und Musik zu schlagen. Wir sollten die richtigen Farbtöne, Blatttöne Kontraste und Raumwirksamkeiten finden um einen lebendigen und harmonischen Garten individuell, sowie dem Ort entsprechend zu gestalten und Ihn in der Vollendung erleben zu können.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt die in der Ferne gesammelten Erfahrungen für Sie als Kunde, unter Mitwirkung von jungen und interessierten Menschen (Gärtner) gestalterisch und pflanzlich mit der Natur harmonisch in Szene zu setzen sowie Ihre Gartenträume individuell und fachlich kompetent als Trauminseln zu Hause einkehrend zu verwirklichen.

 

 

»Ein alter Garten
ist immer beseelt.
Der seelenloseste Garten
braucht nur zu verwildern, um sich zu beseelen.
Es entsteht unter diesen schweigenden grünen Kreaturen
ein stummes Suchen und Fliehen,
Anklammern und Ausweichen,
eine solche Atmosphäre von Liebe und Furcht,
dass es fast beklemmend ist
unter ihnen allein zu sein.

Und doch sollte es
nichts beseelteres geben
als einen kleinen Garten,
in dem die lebende Seele eines Gärtners webt ...
Irgendwie wird er mit der Anlage dieses Gartens
seine stumme Biographie schreiben,
so wie er sie
mit der Zusammenstellung
der Möbel in seinem Zimmer schreibt.«

(Hugo von Hofmannsthal – Gärten)

»Es ist wohl nicht das
was wir geleistet haben –
es ist wohl –
dem, der im Stillen wahrnimmt
was da mitschwingt
bei allem Tun und Streben
seinerselbst!«

 

 

»Alles was getan wird ist es wert gut getan zu sein!«

»Dein Geist wird dich leiten,
in jedem Augenblick
das Rechte zu wirken“

Johann Wolfgang von Goethe

 

 

…von und mit einem Studienfreund Werner Schierl


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